"Alle Elemente der karibischen Musik stecken in mir", sagt der französische Jazz-Pianist Grégory Privat - und er übersetzt sie in andere Idiome, die ihm auf seiner musikalischen Reise begegnen. An der Hörbar stellen wir Privats neues Album "Phoenix" vor. Zur Welt gekommen ist Grégory Privat auf Martinique, in Toulouse wurde er zum klassischen Musiker ausgebildet - aber die Verlockungen von Jazz und improvisierter Musik waren stärker. 2010 siegte er beim Klavierwettbewerb des Montreux Jazz Festivals, noch bevor überhaupt sein erstes Album erschien.
Vierzehn Jahre später sind wir dann schon bei Album Nummer 7, namens "Phoenix". Darauf mischt Privat in Trioformation Jazz, kreolisch urbane Songstrukturen und elektronische Musik. Inspiriert setzen die Musiker das Konzept des Phönix um, den mythologischen Kreislauf von Werden und Vergehen, von feurigem Ausbruch und leiser, aber funkelnder Wiedergeburt aus der Asche.
Raffinierte Arrangements, unverblümte Texte, ein zartes, aber auch kraftvolles Banjospiel - das ist Kaia Kater aus Montréal. Auf ihrem neuen, vierten Album "Strange Medicine" kämpft sie mit Poesie, Power und Humor gegen die Unterdrückung schwarzer Frauen. 30 Jahre ist Kaia Kater alt, geboren in Montréal, und schon ganz früh ein Fan von Folk & Roots Music. Mit einem Banjo-Stipendium geht sie an ein College in West Virginia- aber da wird es ihr als Woman of Color schnell zu eng, und zu engstirnig, wegen des Rassismus. Solche Dinge anzusprechen und sich klar gegen Ausbeutung und Ungleichheit zu positionieren, ist für Kaia auch auf ihrem neuen Album wichtig.
Zusätzlich zu ihrem üppig aufspielenden Kammerorchester bekommt Kaia Kater auf "Strange Medicine" außerdem Besuch von ein paar der bekanntesten Namen der Roots Music-Szene, wie Aiofe O’Donovan und Taj Mahal.
Im London des Sommers 1968 gibt Louis Armstrong, der Godfather of Jazz, sich bei der BBC die Ehre. Mit seinen All Stars gibt er eine geniale Konzertperformance, doch danach liegen die Aufnahmen für 53 Jahre im Dornröschenschlaf. Jetzt sind sie aufgewacht. Nur wenige Wochen, nachdem Armstrong mit seinem Überraschungshit "What A Wonderful World" Platz 1 der britischen Charts erobert hat, zeigt er sich in den BBC-Studios voller Vitalität. Sein Gesang, seine Trompete: einfach zum Küssen! Es wird eine seiner letzten großen Aufnahmen werden, aber das weiß damals noch niemand. 1971 stirbt Louis "Satchmo“ Armstrong an einem Herzinfarkt. Die Bänder seines Auftritts in London gehen in seinem Privatarchiv und bei der BBC unter. "For the Fans", hatte Armstrong auf den Karton des Tonbands geschrieben - er war davon überzeugt, hier einen seiner besten, stimmigsten Auftritte hingelegt zu haben. Jetzt kommen die Fans endlich in den Genuss der wiederentdeckten, klanglich restaurierten Aufnahme. ...
Die Heimat kann musikalisch ganz unterschiedlich in Erinnerung bleiben, wie uns Molly Tuttle und Téofilo Chantre zeigen.
Außerdem spüren wir mit dem World Choir for Peace dem "großen Mysterium" nach, mit Charles Trénet geht’s passend zur Urlaubszeit ans Meer, Melody Gardot erforscht die dunklen Seiten der Seele, wir blicken auf den kubanischen Familien-Clan der Morés, und die "17 Hippies" planen einen Abschied, der dann doch ausfällt.
Das und mehr heute in der Hörbar.